Der Fanklub Rote Reihe wehrt sich gegen die Unterstellung der „Fanhilfe Hannover“, die in einer Mitteilung (http://www.das-fanmagazin.de/hannover96/node/1562) behauptet, der Verein sei nach dem Wohnsitz des Mörders Fritz Haarmann benannt. Damit versucht die „Fanhilfe“ in ihrem Text im Internet eine Legitimierung für die Personen zu suchen, die seit Wochen eine Fahne mit dem Konterfei von Haarmann im Fanblock der „Roten“ schwingen. Rechtsanwalt Matthias Waldraff, gleichzeitig 2. Vorsitzender der Roten Reihe, spricht von einer „absurden, böswilligen und falschen Unterstellung“. Er wird für die Rote Reihe – deren Initiatoren am Donnerstagabend erstmalig überhaupt von der Fanhilfe und deren Mitteilung gehört haben – am Freitag alle denkbaren juristische Schritte gegen die „Fanhilfe“ einleiten.
„Wir wissen nicht, wer die „Fanhilfe“ ist und wie die Macher dieser Vereinigung auf diese absurde Idee kommen“, sagt Rote-Reihe-Vorsitzender Uwe Beyes, zugleich Johanniter-Chef in Hannover ist. Neben ihm sind Rechtsanwälte, Vorstände, renommierte Journalisten und Politiker in diesem vor sieben Jahren gegründeten Verein, der unter anderem mit der Stadt Hannover bei der Weltmeisterschaft 2006 die Fan-Meile betrieben und Hannover 96 und deren führenden Köpfen massiv unterstützt. Zudem wurden in den sieben Jahren des Bestehens mehr als 20 000 Euro für gemeinnützige Zwecke gespendet.
Dem Namen des Vereins, den die Journalisten Jens Hauschke und Achim Balkhoff gegründet haben, gingen ganz andere Gedanken zu Grunde. „Wir stehen wie eine geschlossene Reihe hinter dem Verein Hannover 96, aber auch hinter der Stadt Hannover“, sagt Beyes, der zudem darauf verweist, dass die Rote Reihe eben nicht nur ein Hannover-96- sondern auch ein Hannover-Fanklub ist. „Wir sind alles Patrioten dieser Stadt“, sagt auch die 3. Vorsitzende Angelika Kaiser – zugleich Betreiberin der Vereinsgaststätte Klickmühle. Die Farbe Rot erklärt sich von alleine – und dass eine Straße in der Altstadt, die es seit ewigen Zeiten gibt, den selben Namen hat, empfand und empfindet man als weiteres Bekenntnis zur Stadt und deren Kern. „Den Zusammenhang mit Haarmann hat in den sieben Jahren, in denen uns gibt, weder eines unserer 96 Mitglieder noch einer unserer Unterstützer jemals hergestellt“, sagt Waldraff, der genau so wie der Rest des Vorstands am Donnerstagabend fassungslos über das Vorgehen der so genannten Fanhilfe war.
@Thorben
Leider ist das falsch. Als Lokalpatriot sollten Sie wissen das diese in der Bergstr. stand. In der Roten Reihe befindet sich nur die Gedenktafel.
Es ist auch völlig egal ob man die Diskussion auf den Wohnort von Haarmann herunterbricht oder nicht. Wenn man schreibt „geschichträchtig“ und „bewusst gewählt“ muss man sich auch mit der Geschichte der Straße auseinander setzen und darf nicht Unwissenheit vorgaukeln. Passt einem der Bezug Rote Reihe-> Fritz Haarmann nicht ist der Name einfach falsch gewählt.
Schwarz- Weiß-Grüne Grüße
Die Synagoge stand aber nicht in der Roten Reihe, sondern in der Bergstraße. Die Gedenkstätte befindet sich in der Roten Reihe, da es die Bergstraße nicht mehr gibt. Das passt also nicht.
Es geht ja auch nicht darum zu unterstellen, dass der Fanclub einen direkten oder glorifizierenden Bezug auf Haarmann hat. Aber gerade wenn es sich, wie in der Stellungnahme behauptet, um „Hannoveraner Patrioten“ handelt, also Menschen mit einem Verständnis für Lokalgeschichte, dann ist der Gedanke, dass Menschen bei dem Namen „Rote Reihe“ zwangsläufig an Haarmann denken nicht abwegig, oder? Auch wenn es natürlich auch andere Geschichten zu dieser Straße gibt, dürfte Haarmann doch die prägenste sein (schon allein durch das Lied). Somit wurde diese Morbidität doch definitiv und wissend in Kauf genommen. Das ist auch nicht verwerflich, es ist aber schon ein wenig befremdlich, wenn dieses jetzt plötzlich abgestritten wird, ja sogar jeglicher Bezug zu der Straße an sich geleugnet und ein neuer Gründungsmythos beschworen wird. Ein einfaches „Der Name Rote Reihe wird generell mit Fritz Haarmann asoziiert, wir wollen seine Taten aber nicht glorifizieren“ hätte doch genügt. Aber so (und vor allem mit der jurristischen Drohung) handelt es sich um absolute Doppelmoral. Steht doch wenigstens dazu!
Eben das ist es:
Niemand hätte diese Haarmann-Diskussion vorangetrieben, sie in Verbindung mit ihrem Gruppennamen gebracht, wären es nicht genau Ihre Mitglieder gewesen, die sich als moralische Sittenwacht aufgespielt hätten. Der Stein kam nun unglücklicherweise zurückgerollt: Eine bessere Lehre, künstlich erzeugte Geisterdebatten des Boulverads unkommentiert zu lassen, gibt es nicht. Hoffentlich hat Ihnen das zu verstehen gegeben, dass solche Themen an den runden Tisch gehören, nichts in hastig verfassten Stellungnahmen zu suchen haben und schon gar nicht in der Justiz ihren Platz finden dürfen.
Ihr Engagement für die Roten, die Stadt Hannover und etliche soziale Zwecke in allen Ehren, hier wäre es nötig, den allseits bekannten Schritt zurückzurudern. Alles andere macht Sie unglaubwürdig.